Wie unterstütze ich mein Immunsystem? – Darmsanierung!

 

Unser Darm stellt die Hauptkontaktfläche unseres Körpers mit der Umwelt dar. Es sind also nicht unsere Haut oder die Schleimhäute des Atemtraktes, wie man wahrscheinlich vermuten würde, sondern der Darm, der zwar erst einmal nur wie ein langes Rohr erscheint, aber infolge seiner anatomischen Strukturen (Zotten, Krypten, Villi und Mikrovilli, Kerkringsche Falten – also Ein- und Ausstülpungen) eine tatsächliche Größe von 300-500 m² erlangt. (Die Haut: 2 m² / die Lunge: 100 m²)

Diese nach „innen verlagerte Außenwelt“ macht einen Schutz gegen das Eindringen von Schadstoffen, Giften, körperfremden Mikroorganismen und anderen Antigenen, die wir zumeist über die Nahrung aufnehmen und die die Magenpassage mit ihrer Salzsäure dennoch überlebt haben, notwendig. Sie müssen am Übertritt in unseren Organismus gehindert werden – und das bei zugleich notwendiger Durchlässigkeit der Darmwand für Verdauungsekrete in das Darminnere einerseits und für die Aufnahme der zu kleinsten Bestandteilen verdauten Nahrung aus dem Darminneren in unseren Körper andererseits.


Dieser notwendige Schutz besteht aus 3 Komponenten:

  1. der Schleimhaut mit ihren spezifischen Antikörpern für die erste Abwehr,
  2. der kompliziert aufeinander abgestimmten Kaskade von Abwehrzellreaktionen unseres angeborenen und erworbenen Immunsystems
  3. sowie der Darmflora. Dazu wiederum gehören bis zu 500 verschiedene Bakterien, die Enzyme, Vitamine, Milchsäure und weitere lebenswichtige Stoffe produzieren und verhindern, dass sich pathologische Keime ansiedeln. Die Darmflora hat mit einer Keimzahl von 10hoch14 die höchste Zelldichte, die jemals für ein Ökosystem beschrieben wurde. Sie ist untrennbar und symbiotisch mit den Darmstrukturen und Darmfunktionen verzahnt. Diese Biomasse hat ein Gewicht von 1,5kg und so kommt ihr aufgrund ihrer unglaublichen Stoffwechselleistung auch die Stellung eines eigenständigen Organs zu. Es ermöglicht überhaupt erst das Überleben aller höher entwickelten Spezies – so auch das des Menschen.

Über das Zusammenspiel dieser Schutz-Mechanismen wird unser Darm zur Steuerzentrale unserer Gesundheit, also zentraler Teil unseres Immunsystems und damit zum größten Immunorgan unseres Körpers.

Ist eine dieser Schutzmechanismen gestört, kann es sowohl zu Erkrankungen kommen, die sich vorerst auf das Verdauungssystem beschränken, aber auch zu einer Vielzahl von Erkrankungen, die unseren gesamten Organismus betreffen:

  1. Magen- und Darm: Schmerzen, Meteorismus, Flatulenzen, Diarrhoe, Verstopfung, abnorme Geruchsbildung, Essensreste im Stuhl, Mundgeruch, saures Aufstoßen, Chron. Entz.Darmkrankheiten wie Colitis Ulcerorsa oder Morbus Crohn, Krebs, …
  2. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen durch Intoxikationen über den Darm oder eine Histaminose (Leberwerte, DAO=Diaminoxidase, Darmflora überprüfen)
  3. Haut (Akne, Neurodermitis, Nesselsucht, Ekzeme, …) (als Folge von Fäulnistoxinen, Allergie, hormoneller Dysbalance, …)
  4. Migräne, Depression, ADS (als Folge von Fruktosemalabsorbtion, Tryptophanmangel, Serotoninmangel, Malabsorbtion für Mikronährstoffe, …)
  5. Infektanfälligkeit (das Immunsystem reagiert mangelhaft)
  6. Allergische Erkrankungen (Heuschnupfen, Nesselsucht, Neurodermitis, Asthma) (das Immunsystem reagiert über)
  7. Autoimmunerkrankungen (das Immunsystem richtet sich gegen den eigenen Körper)
  8. Nahrungsmittelunverträglichkeiten/Enzymdefekte (Laktose, Fructose, …)
  9. Krebs (Magen, Darm, …)

    Die Säulen meiner therapeutischen Arbeit

  1. Persönliche und Familien-Anamnese/Arzneimittelanamnese und ggf. Stuhl-Labordiagnostik (Situation, Triggerfaktoren)
  2. Ernährung („Deine Nahrungsmittel sollen deine Heilmittel sein!“ (Hippokrates))
  3. Ausleitung/Entgiftung/Entsäuerung (über Leber, Niere, Lymphe, Darm, Haut)
  4. Verdauung regenerieren/optimieren
  5. Fehlbesiedelung/pathogene Keime beseitigen
  6. Milieu-Therapie/Floraaufbau (Vermehrung der Milchsäurebakterien)
  7. Entzündungshemmende Therapie/Leaky-Gut (durchlässige Darmwand) schließen
  8. Immunmodulation (Milchsäurebakterien, Colibakterien, Enterokokken, Beta-Glucane, Senfölglycoside, …)

Je nach Anamnese und evtl. hinzugezogener Stuhldiagnostik erarbeite ich ein individuell ausgerichtetes Konzept, welches auf das gesamte Verdauungssystems (Magen, Leber/Galle, Pankreas, Darm) sowie des Darm-Immunsystems ausgerichtet ist und aus einer Kombination von Homöopathie, Pflanzenheilkunde sowie probiotischen bzw. mikrobiellen Präparaten besteht.

Das homöopathische Arzneimittel ist immer auf den gesamten Menschen mit der Gesamtheit seiner Krankheitssymptome ausgerichtet und geht damit über das Verdauungssystem hinaus. Die Pflanzenheilkunde bietet mir die Möglichkeit, genau die Heilpflanzen in einem Teerezept zu kombinieren, die für die Punkte 3 bis 8 und der jeweiligen Symptomatik des Patienten hilfreich sind, ohne eine Vielzahl von Einzelpräparaten verschreiben zu müssen. Immunmodulierende und die Darmflora aufbauende Präparate sind immer mehr im Fokus der Forschung. Einige Firmen haben diesbezüglich den jeweiligen Erkrankungen entsprechende probiotische und mikrobielle Präparate entwickelt, die diesen Erkenntnissen Rechnung tragen.